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Der 2024 überarbeitete und angepasste Dolmetsch-Berufskodex erscheint in neuem Gewand, garantiert aber weiterhin professionelles Dolmetschen.
«Natürlich stütze ich mich bei meinen Einsätzen auf den Berufskodex», betont Dawit Yohannes, der seit zehn Jahren als diplomierter Dolmetscher und Mediator für den Dolmetschdienst «Verständigung für alle» arbeitet. Der Kodex wird ab der Grundausbildung eingeübt und dient den Dolmetschenden auch langfristig als wertvolles Werkzeug. «Dank dem Kodex können wir uns als Dolmetschende positionieren. Ich habe aber zuerst die Wörter gelernt. Erst im Lauf der Jahre habe ich dank meiner Erfahrung verstanden, was die Wörter bedeuten». Auch Nicole Weiss (*), Mitglied des Redaktionskomitees für den neuen Berufskodex und Berufsdolmetscherin, bestätigt, dass der bekannte und anerkannte Kodex ein eigentlicher Einsatzleitfaden ist: «Ohne Kodex, ohne Berufsethik wären wir Seefahrende ohne Kompass und Karte. Wir brauchen diesen Rahmen, um zu wissen, wie wir agieren und reagieren sollen».
Neuformulierte gesellschaftliche Aufgaben
«Im Abschnitt über die «gesellschaftlichen Aufgaben» gab es meiner Ansicht nach die meisten Änderungen. Ausserdem wurde der Begriff «Allparteilichkeit» durch «Unparteilichkeit» ersetzt. Das zeigt, dass unser Auftrag mehr in der Übersetzung eines Dialogs zwischen zwei Gesprächspartnern besteht als im «Beitrag zur Integration und zur Verständigung», wie es in der früheren Fassung hiess», findet Dawit Yohannes und fügt hinzu: «Heute liefere ich weniger spontane Zusatzinformationen, aber das hängt stark vom Gespräch oder Bereich ab. Ich passe mich den Erwartungen der Gesprächspartner an und schlage wenn nötig eine Mediation vor».
De facto wurde der Unterschied zwischen Dolmetscher/in und Mediator/in formalisiert (s. Kasten). Für Nicole Weiss ändert diese Neuformulierung aber nichts an den Grundsätzen. «Obwohl die Begriffe «interkulturelles» Dolmetschen und «Allparteilichkeit» ersetzt wurden, hat das Komitee darauf geachtet, ihren Inhalt und ihre Implikationen im neuen Berufskodex beizubehalten, denn sie sind die eigentliche Essenz unseres Berufs».
Praktisches Werkzeug
Was die Grundprinzipien angeht, bleibt der Berufskodex ein praktisches Werkzeug, wie Nicole Weiss erklärt: «Die praktische Umsetzung ist ein wesentlicher Aspekt. Der Kodex hat einen prominenten Platz in der Ausbildung und in den Prüfungen. Er dient auch als Rahmen für die Reflexion in Supervisionen, Intervisionen und für die Dolmetschenden selbst. Mit ihm kann ich überprüfen, ob meine Leistung gut war, Schwierigkeiten antizipieren und mein Repertoire an Strategien erweitern, damit ich meine Arbeit gut mache».
In den Dolmetschdiensten wird der Berufskodex verwendet, um einen Rahmen vorzugeben und die Erwartungen an Dolmetschende und Klient·inn·en zu klären. Die praktische Überprüfung geschieht indirekt bei Reklamationen. So wird die Qualifizierungsstelle regelmässig von Dolmetschdiensten kontaktiert, die prüfen wollen, ob das Verhalten einer/s Dolmetschenden in einer bestimmten Situation dem Kodex entsprach oder nicht.
Bindender Charakter
Der Berufskodex ist für Dolmetschende mit Zertifikat oder eidgenössischem Fachausweis bindend. Für Dawit Yohannes überwiegt jedoch der positive Aspekt. «Ich sehe diese Regeln nicht als «Zwang», sondern eher als «Schutz» für unsere Arbeitsweise. Wir sind auf das Vertrauen der Trialog-Mitglieder angewiesen. Der Kodex hilft dabei».
Seit 2024 richtet sich der Berufskodex auch an die Stellen, die Dolmetschende in Anspruch nehmen. «Schon 2005, in den Workshops zum Berufskodex wiesen die Dolmetschenden darauf hin, dass auch die Fachpersonen einen Einfluss auf den Trialog hätten und dass es somit auch für sie Regeln geben müsste», erläutert Nicole Weiss. Der neue Kodex entspricht diesem Wunsch. «Es wäre natürlich wünschenswert, dass auch die Fachpersonen unseren Kodex kennen. Das würde die Arbeit sicher erleichtern», führt Weiss aus. Dawit Yohannes gibt ein Beispiel: «In den Goldenen Regeln wird den Fachpersonen empfohlen, sich nach dem Gespräch einige Minuten Debriefing zu machen. Doch häufig fehlt dafür die Zeit. Sofort sagen zu können, wie man das Gespräch erlebt hat, kann jedoch helfen, allfällige Belastungen zu mindern».
Veränderungen und Kontinuität
«Jeder Berufsstand muss seinen Kodex regelmässig überprüfen und bei Bedarf aktualisieren, damit er in der Praxis wirklich als Leitfaden dient», betont Nicole Weiss. Der Dolmetschberuf hat sich verändert. Das neue Qualifizierungssystem hat namentlich zu einer klaren Unterscheidung zwischen interkulturellem Dolmetschen und interkultureller Mediation geführt. Für Letzteres wird ein eigenes Ausbildungskonzept erarbeitet. Als weitere wichtige Änderung wurden zwei neue Bereiche in das Qualifizierungssystem der Dolmetschenden aufgenommen: Asylwesen und Justiz. «Dolmetschende, die in allen Bereichen arbeiten, müssen sich im neuen Berufskodex wiedererkennen. Sowohl jene, die über ein Zertifikat nach altem System verfügen, als auch die Personen der «neuen» Bereiche», erklärt Nicole Weiss und sagt abschliessend: «Der Vorstand von INTERPRET wollte mit dem neuen Kodex die Veränderungen aufzeigen und gleichzeitig die Kontinuität betonen».
* Übersetzerin, interkulturelle Dolmetscherin, Ausbildnerin, Mitglied der Qualitätssicherungskommission QSK und des Vorstands von INTERPRET.
KASTEN – Zwei verschiedene Kodices
Neu gibt es nicht mehr einen, sondern zwei Berufskodices: einen fürs Dolmetschen und einen für die Mediation. «Im Kern sind Haltung und Positionierung in beiden Berufskodices gleich, aber im Mediationskodex wird der Schwerpunkt anders gelegt, weil auch die Berufspraxis anders ist. Interkulturelle Mediator·inn·en müssen ihre Rolle anders gestalten», erklärt Nicole Weiss, Mitglied des Redaktionskomitees. Beide Berufskodices sind online auf der Seite www.inter-pret.ch verfügbar.
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