Auftrag erneuert

von Clotilde Buhler | 1. April 2025
catégories : NL1-2025-DE

Beim Rechtsschutz gibt es einen konstanten Dolmetschbedarf.

«Ohne Dolmetschende machen die Juristinnen und Juristen nichts», stellt Sofia Nicolas-Amazzough gleich zu Beginn klar. Sie ist Leiterin des Rechtsschutzes der Bundesasylzentren (BAZ) in der Romandie. Im beschleunigten Asylverfahren hat jede asylsuchende Person ab ihrer Ankunft Anspruch auf eine Rechtsvertretung. 2019 erhielt Caritas Schweiz den Auftrag für den Rechtsschutz und engagierte dafür die Dolmetschenden von «Verständigung für alle». Dieser Auftrag wurde nun für sechs Jahre ab März 2025 erneuert.

Rechts- und Sozialberatung

Das Team aus Juristinnen und Juristen und Sozialberatenden begleitet die Asylsuchenden im Asylverfahren, beantwortet aber auch nicht-juristische Fragen, beispielsweise zum Leben im Asylzentrum. «Die Dolmetschenden sind sehr wichtig, damit die betroffenen Personen verstehen, worum es im Verfahren geht, und damit wir die Gründe für ihr Asylgesuch verstehen», erklärt Nicolas-Amazzough. Gleichzeitig erhalten die Dolmetschenden den Auftrag, die von den Asylsuchenden vorgelegten «Beweismittel» zu übersetzen. «Unsere Arbeit hat auch eine starke soziale Komponente, weil es um Menschen geht, die bei einer Rückkehr in ihr Land womöglich getötet werden oder Selbstmord begehen», fügt die Leiterin hinzu.

Herausforderungen gemeistert

«Wir mussten unsere Kommunikationsweise anpassen, um den Asylsuchenden unsere juristischen Informationen zu vermitteln, aber der Rechtsbereich steht weiterhin allen Dolmetschenden offen». Auch die Weiterbildung für die Dolmetschenden erleichtert die Zusammenarbeit.

Trotz der wenigen Einsätze vor Ort kommt die Beziehung nicht zu kurz. «Der Trend hat sich umgekehrt: Jetzt arbeiten wir hauptsächlich per Telefon oder Videokonferenz. Die Dolmetschenden helfen uns jedoch sehr beim Verständnis der nonverbalen Kommunikation (Zögern, Stimmlage usw.) und es gibt wirklich ein Vertrauensverhältnis zwischen Jurist/in und Dolmetscher/in».

Positive Bilanz

«95 % der Einsätze verlaufen gut. Natürlich müssen bestimmte Dinge immer noch geklärt werden, zum Beispiel dass die dolmetschende Person bei einem Telefoneinsatz allein sein muss, um die Vertraulichkeit zu garantieren, oder dass die Juristin oder der Jurist das Gespräch leitet», so Nicolas-Amazzough. Manchmal erschwert die Vielzahl der Anfragen die Koordination, aber das Telefondolmetschen ermöglicht eine hochgeschätzte Reaktionsfähigkeit.


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